Basale Stimulation in der Dysphagietherapie

Dieser Vortrag entstand für ein Dysphagiesymposiums am 11. Januar 2019 in Köln. Übergeordnetes Thema des Symposiums war

Dysphagie in der Geriatrie – keine Seltenheit.

Es wird aufgezeigt, welchen Stellenwert Basale Stimulation in der Dysphagietherapie einnimmt.

A. Fröhlich und U. Haupt (2013): Hexagon / ganzheitliches Entwicklungsmodell

Dafür werden zunächst das Konzept Basale Stimulation und dessen zugrundeliegende Gedanken vorgestellt. Jeder Mensch – unabhängig von Schwere und Art einer möglichen Erkrankung – verfügt über kommunikative Fähigkeiten. Er ist erlebnisfähig und entwickelt sich eigenaktiv.

Entwicklung findet dabei immer auf mehreren Ebenen gleichzeitig statt. Als TherapeutInnen, Pflegende, PädagogInnen, Eltern, etc. können wir ihn in seiner Entwicklung unterstützen oder behindern.

Wahrnehmen als zentraler Ansatzpunkt innerhalb der Basalen Stimulation wird dabei detaillierter beleuchtet.

Was bedeutet das für die Dysphagietherapie?

Eine Dysphagie wird im Rahmen menschlicher Entwicklung als eine körperliche Einschränkung verortet. Sie hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens und der Rehabilitation. Gleichzeitig nehmen auch Einschränkungen und Ressourcen in allen anderen Bereichen des Lebens Einfluss auf die körperlichen Fähigkeiten (in diesem Fall die Schluckfähigkeit) und dessen Rehabilitation.

Wie Basale Stimulation den Prozess sowohl im Rahmen der Befundung als auch der Therapie bei schwerer neurogener Dysphagie unterstützt, wird anhand eines Fallbeispiels beleuchtet.

Herr Meier wird mit der Diagnose „Subarachnoidalblutung (SAB) mit deutlicher Vigilanzminderung“ in der Neurologischen Frührehabilitation aufgenommen.

Logopädische Diagnosen sind dabei eine schwere neurogene Dysphagie mit der Notwenigkeit einer geblockten Trachealkanüle sowie eine schwere Kommunikationsstörung ohne Kommunikationscode. Schritt für Schritt geht er seinen Weg zurück in sein gewohntes Leben. Wir sehen, wie er wacher wird, und sich im Dialog immer weitere Orientierungsräume erschließt. Seine Aktivitäten werden dabei zunehmend eigenständiger und komplexer. In jeder Phase seiner Rehabilitation unterstützen ihn dabei basal stimulierende Angebote.

Fazit: Rehabilitation ist ein Prozess menschlicher Entwicklung, die jeder Patient eigenaktiv vollzieht. Dabei bilden fachspezifische Kenntnisse und Basale Stimulation gemeinsam die Grundlage für eine effektive therapeutische Begleitung. Mit seinen Modellen hinsichtlich menschlicher Entwicklung und therapeutischer Beziehung sowie seinen breit gefächerten Angeboten, ermöglicht Basale Stimulation eine ganzheitliche Unterstützung. Abschließen möchte ich deshalb mit einem vortrefflichen Zitat von U. Haupt, welches gleichsam ein Mantra in der therapeutischen Begleitung sein kann:

Entwickeln kann man sich nur selbst.

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